Genre Klassische Musik | Techno | Philosophie

Eröffnung des Lausitz Festivals

Line-Up Verdi | Zimmermamm | DJ Hell

25.08.
2023


19:00

Hangar 1, Flughafen Cottbus

Eröffnung des Lausitz Festivals
25.08.2023
Veranstaltungen

Genre Klassische Musik | Techno | Philosophie

Line-Up Verdi | Zimmermamm | DJ Hell

In Kooperation mit dem Lausitz Festival laden wir am 25. August zu einem gemeinsamen Abend in den Hangar 1 am ehemaligen Flughafen.

Einlass - 19:00 Uhr
Beginn - 19:30 Uhr

zu den Tickets: Hier klicken! <<<

Das Festival wird dieses Jahr mit einem künstlerischen Ereignis eröffnet, das Giuseppe Verdis »Quattro pezzi sacri« (1887–1897) mit der »Ekklesiastischen Aktion« (1970) von Bernd Alois Zimmermann in der Regie von Luk Perceval auf eindringliche Weise verknüpft.

Zimmermann vollendete sein letztes Werk, das eigentlich den Titel »Ich wandte mich und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne« trägt, nur fünf Tage vor seinem Suizid. Es kombiniert biblische Verse aus dem 4. Kapitel Prediger mit Passagen der berühmten Großinquisitor-Legende aus Fjodor Dostojewskis Roman »Die Brüder Karamasow« und verkettet so im Wechsel von Singen und Sprechen Themen um Unrecht, Mühe und Einsamkeit mit Fragen nach der Unterdrückung und der Fähigkeit des Menschen zur Freiheit.

In Verdis vier geistlichen Stücken hingegen treffen lateinische Worte der katholischen Liturgie auf italienische Verse Dantes – zwischen A-cappella-Frauenchören und vierstimmig gemischten Chören mit großem Orchester. Dabei löst sich im »Te Deum« eine Sopranstimme aus dem Chor heraus – Verdi wollte hier explizit keine Diva, sondern eine Choristin: »Das ist die Menschheit, die Angst vor der Hölle hat.«

Hinter das abschließende, zuversichtliche »In te speravi« (»Auf dich habe ich meine Hoffnung gesetzt«) im Fortissimo-Aufschwung platziert der Komponist mit spitzer Feder ein im Verklingen vernehmbares Fragezeichen. Das damit aufgeworfene Problem wird in der »Ekklesiastischen Aktion« verhandelt.

Im Anschluss DJ HELL

Die Legende DJ Hell wird im Anschluss die Weiten des Hangars technoid ausloten und den Fragen nach grundsätzlicher Hoffnung und Freiheit seiner klassischen Vorgänger nachspüren. Seine serielle, repetitive Form ist eine Kunst des zwar düsteren, aber daher umso intensiveren Hoffens auf Freisein. In dieser Musik tauchen zentrale Menschheitssorgen immer wieder auf: Sollen wir uns trauen zu fragen? Auf wen oder was hoffen wir, lohnt es sich überhaupt? Wovon können wir durch Musik frei werden?

Der 1962 in Altenmarkt an der Alz unter dem bürgerlichen Namen Helmut Josef Geier geborene DJ Hell ist als Techno- und Electroclash-DJ sowie als Produzent und Inhaber des Plattenlabels International Deejay Gigolos international tätig und arbeitete schon mit Puff Daddy, Bryan Ferry und Karl Lagerfeld zusammen.
In einem Interview mit »The European« vom 05.07.2015 bekennt er: »Ich verstand meine Kunst nie als bloße Musik, sondern als Schnittstelle zwischen Musik, Film, bildender Kunst und Mode. Das passt vielen nicht, die sich fragen, was ein DJ wie ich bei Karl Lagerfeld zu suchen hat. Diese Verbotshaltung passt aber nicht zur Grundidee der Technomusik. In den 1990er-Jahren war unser Credo das Zitat aus ›Star Trek‹: ›To boldly go where no man has gone before‹. Ich versuche das bis heute.« Das zitierte Raumschiff Enterprise ist ja losgereist, um »neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen« zu entdecken und dringt dabei »in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat« – welche akustischen Reichtümer es nun auf der Erde für die Menschen zu hören entdecken gibt, werden wir von Verdi über Zimmermann bis zu DJ Hell selbst erleben können.

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Weitere Infos unter www.lausitz-festival.eu

Bus Shuttle zwischen Hauptbahnhof und Burger Chaussee 1 über Stadtmuseum, August-Bebel-Straße, Stadthalle Puschkinpromenade, BTU Universität, Pappelallee

Hinfahrt: 17:15, 17:45, 18:45
Rückfahrt: 21:30, 22:00, 22:30
Kosten: 3,-€ Hin- und Rückfahrt